• Kunde: Hersteller von Automobil-Zubehör
  • Jahr der Umsetzung: 2015

Ausgangslage

Der Kunde benötigt für sein Entwicklungs-Team eine leistungsfähige CAN-Bus Analyse-Software. Es gibt einige Produkte am Markt, jedoch bietet kein Produkt alle geforderten Funktionen. Zu Beginn des Projekts wurde eine Erweiterung einer bestehenden Software in Betracht gezogen. Dabei wäre die Software CANalyzer von Vector Informatik sicherlich erste Wahl gewesen. Einen ähnlichen Ansatz haben wir bereits in einem frühreren Projekt mit einem anderen Produkt von Vector, CANoe, erfolgreich umgesetzt. Damals haben wir CANoe um ein in C# geschriebenes Plugin erweitert.

Letztendlich haben wir uns aber gegen diese Variante entschieden, da die Lizenzkosten für Vector Software recht hoch sind. Außerdem wären mehrere neu zu entwickelnde Erweiterungen notwendig gewesen um die gewünschten Funktionen bereit stellen zu können. Die wirtschaftlichere Variante ist daher eine komplette Eigenentwicklung gewesen.

Umsetzung (Software)

Die Software wurde in C#.net geschrieben. Dabei kam uns zu gute, dass der Hardwarehersteller Peak eine API für seine Interfaces zur Verfügung stellt. Ebenso einfach war die Integration von GPS-Daten, welche über externe GPS-Hardware empfangen werden. Somit konnten wir uns im Rahmen unserer Entwicklungsarbeit auf die gewünschten Filterfunktionen und Darstellungsoptionen konzentrieren.

Den Überblick behalten

An zentraler Stelle der Programmoberfläche befindet sich der Trace-View. Dort werden alle empfangenen CAN-Botschaften dargestellt. Eine Besonderheit sind die integrierten Funktionen, welche die Botschaftsinhalte aufbereiten. So behält man auch bei größeren Zahlenmengen noch den Blick für die relevanten Größen.

Auf der rechten Seite können einzelne Botschaften im Detail analysiert werden. Dafür stehen verschiedene Anzeige und Filterfunktionen zur Verfügung, welche wir nach Kundenvorgaben entwickelt haben.

Umsetzung (Hardware)

Als Hardwareinterface haben wir uns für einen CAN-USB Adapter von Peak entschieden. Dieser ist recht preisgünstig und für diese Anwendung ausreichend Leistungsfähig. Zudem erleichtert die mitgelieferte API die ersten Schritte. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine einfache Busmonitor-Software.

Es werden zwei Varianten von Peak angeboten: Ein „normales“ Interface und eine mit Optokoppler. Letztere Variante bietet eine galvanische Trennung von bis zu 500 Volt.

Peak CAN Interface

Ergebnis

  • Keine Linzenzkosten
  • Entlastung der Entwicklungsabteilung
  • Der Kunde kann schneller und besser CAN-Anwendungen entwickeln

Durch die neu entwickelte Software kann der Kunde nun seine CAN-Geräte besser und schneller entwickeln. Die Entwickler werden entlastet und können sich auf das eigentliche Produkt konzentrieren, das Tooling unterstützt sie optimal bei Ihrer Arbeit. Die Kosten sind dabei im Rahmen der Kundenerwartung geblieben. Zusätzliche Flexibilität in der Verwendung bietet die Lizenzfreiheit der Software.

CAN Bus

Der CAN-Bus (Controller Area Network) ist ein serielles Bussystem und gehört zu den Feldbussen.

Um die Kabelbäume in Fahrzeugen (bis zu 2 km) zu reduzieren und dadurch Gewicht zu sparen, wurde der CAN-Bus 1983 von Bosch für die Vernetzung von Steuergeräten in Automobilen entwickelt und 1987 zusammen mit Intel vorgestellt. CAN ist als ISO 11898 international standardisiert und definiert die Layer 1 (physische Schicht) und 2 (Datensicherungsschicht) im ISO/OSI-Referenzmodell. Die beiden gängigsten Realisierungen der physischen Schichten nach ISO 11898-2 (Highspeed-CAN) und ISO 11898-3 (Lowspeed-CAN) unterscheiden sich außer in der Datenrate in weiteren Eigenschaften und sind deshalb nicht zueinander kompatibel.